Forscher auf der Wiese – Projekttag im Freiland
„Die Natur muss gefühlt werden“, wusste schon der große Naturforscher Alexander von Humboldt. Einen Vormittag lang begab sich daher am Mittwoch vor den Sommerferien die Klasse 5b des Karl-Ernst-Gymnasiums zusammen mit dem P-Seminar „Wiesenforscher“ auf eine naturkundliche Exkursion in die Amorbacher Apfelallee. Und wie es sich für eine solche Forschungs“reise“ gehört, war sie im Vorfeld lange und gründlich geplant.
Die Vorbereitungen erfolgten im Projektseminar „Wiesenforscher“ – Planung und Durchführung eines Projekttages zum Thema „Ökosystem Grünland“ unter Leitung von OStRin Silvia Fleckenstein. Die 13 Seminarteilnehmer/innen setzten sich dazu intensiv mit dem „Ökosystem Grünland“ auseinander, das im Fachlehrplan Natur und Technik 5 verankert ist. Ziel des Seminars war es, den Fünftklässlern eine unmittelbare Naturbegegnung und die aktive Erkundung des Lebensraums „Grünland“ zu ermöglichen. Die Oberstufenschüler wählten dazu geeignete Inhalte für einen Projekttag aus und erstellten bzw. erprobten Materialien für sechs verschiedene Forschungsstationen. Darüber hinaus kümmerten sie sich aber auch um das Informationsschreiben an die Eltern, die Finanzierung neu anzuschaffender Geräte sowie die Knüpfung außerschulischer Kontakte wie z. B. zum Obst- und Gartenbauverein Amorbach.
Am Projekttag selbst wurde die Forschungsgruppe nach einem Fußmarsch in der Apfelallee von Herrn und Frau Löffler vom OGV begrüßt. Herr Löffler informierte kurz über die Apfelallee und die Rolle des OGV bei ihrem Erhalt. In Kleingruppen – kompetent und einfühlsam betreut durch Zweierteams von P-Seminaristen – durchliefen die Nachwuchsforscher/innen der 5. Klasse anschließend die Stationen. Dabei kamen alle Sinne zum Einsatz. Die Schüler/innen suchten die „Superwiese“ und ermittelten dabei den ökologischen Wert zweier Wiesenabschnitte. Sie erforschten das Leben in der Unterwelt und bestimmten Bodentiere, die sie auch mit den eigens angeschafften Stereolupen betrachten konnten. Lichtintensitäten und Temperaturen wurden in unterschiedlichen Höhen gemessen und ihre Bedeutung für Pflanzen und Tiere diskutiert. An weiteren Stationen wurde das Wasserhaltevermögen von drei Bodentypen experimentell erforscht, die erstaunliche Artenvielfalt in einem Hula-Hoop-Reifen untersucht und beim Pflanzen-Memory das reale Gegenstück zur Schwarz-Weiß-Zeichnung gesucht. Dokumentiert wurden alle Beobachtungen in einem „Wiesenforscherbuch“, das ebenfalls im Rahmen des P-Seminars erstellt wurde.
Vollgepackt mit neuen Eindrücken und mit einem Zuwachs an Artenkenntnis machte sich unsere kleine Forschungsgruppe nach einem abwechslungsreichen Vormittag erschöpft, aber zufrieden auf den Rückweg zum Basislager KEG.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich beim OGV Amorbach bedanken, v.a. bei Herrn und Frau Löffler, Herrn Waldeis und Herrn Wolf. Sie ermöglichten uns diesen Projekttag an einem perfekten Ort, begleiteten uns und beließen sogar extra für uns ein Stück Wiese ungemäht, so dass die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Wiesenstadien beobachten konnten. Wir freuen uns auf eine weitere Zusammenarbeit!
P-Seminar „Wiesenforscher“
Bild: Experimentelle Untersuchung des Wasserhaltevermögens (Foto: KEG)