Zwei Kolumbianer zu Gast am Karl-Ernst-Gymnasium
Am Mittwoch, dem 12.07.23 besuchte Wolfgang Hock, ein aktives Mitglied im Verein „Weg der Hoffnung“ zusammen mit Lorena und Jason, zwei Kolumbianern, die Spanischklasse der 8. Jahrgangsstufe des Karl-Ernst-Gymnasiums.
Die drei zeigten ein ergreifendes Video und berichteten über die, für europäische Jugendliche sehr schwer vorstellbare, Lage in Kolumbien und über die Arbeit, die sie in den Einrichtungen des Vereins vor Ort in Villavicencio leisten. Lorena und Jason sind selbst zwei von diesen „Kindern“, die in jungen Jahren Elend und Leid erfahren mussten, weil sie, zusammen mit ihren Familien, zunächst von Rebellen aus ihren Häusern vertrieben und dann später von ihren Eltern im Stich gelassen und verlassen wurden. Mit viel Glück fanden sie Aufnahme bei „Weg der Hoffnung“. Die beiden konnten dort in den Kindergarten und in die Schule gehen. Schließlich schafften sie es, ihren Schulabschluss zu machen. Jetzt arbeiten sie als Erzieherin bzw. Physiotherapeutin und Verwaltungsangestellter für den Verein und helfen ihrerseits Kindern in der Region, eine Zukunft zu geben. Nach der Präsentation zeigten Lorena und Jason, dass es nicht nur schlimme Dinge in Kolumbien gibt und boten traditionelle Tänze in landestypischer Tracht dar. Zum Abschluss des Besuches konnten die Schüler:innen viele Fragen stellen und bekamen noch eine kleine Süßigkeit aus Kolumbien.
Eines wurde während der Veranstaltung wieder besonders deutlich: Bildung, Kindern und Familien eine Chance geben, egal in welchem Land, ist ein wichtiges Gut, das dazu beiträgt, die Probleme in der Welt zu lösen. Dieser Satz ist an Aktualität nicht zu überbieten. Auch wenn wir hier mit unserem Schulsystem nicht ganz zufrieden sind, sollten wir über diese Aussage nachdenken! Deutsche Kinder können und dürfen in die Schule gehen, ohne dass sie wegen fehlender Schuluniformen und fehlender Bücher von der Schulleitung abgewiesen werden und ohne Angst haben müssen, dass jemand auf dem Schulweg auf sie schießt.
In diesem Sinne: Lernt und bildet euch! Lernt Sprachen, um andere Menschen und andere Kulturen verstehen zu können, denn: Ihr habt so viele Leben, wie ihr Sprachen sprecht!
Bild 1: Am Ende des Besuches gab es eine traditionelle kolumbianische Süßigkeit für die Schüler:innen der 8. Jahrgangsstufe.
Bild 2: Lorena und Jason zeigten ein Potpourri aus verschiedenen traditionellen Tänzen.
Bild 3: Wolfgang Hock zeigte den Schüler:innen die Lebensumstände in Kolumbien auf.