SMAT-Tag aus Schülersicht
Im Rahmen der Suchtprävention fand in der Klasse 8B des Karl-Ernst-Gymnasiums der SMAT-Tag (SchülerMultiplikatorenAlkohol&Tabak – Tag) statt. Im November wurden zwei Multiplikatoren aus der Klasse für diesen Tag gewählt, Nina Arnold und Luis Canton Augustinho. Beide begaben sich schließlich nach Hobbach, wo sie zu SMAT-Multiplikatoren zum Thema „Suchtprävention“ ausgebildet wurden. Der SMAT-Tag begann mit einem Spiel, bei dem jeder teilnehmende Schüler einen Zettel mit einer Sucht auf den Rücken geklebt bekam und die jeweilige Sucht mit Ja- bzw. Nein-Fragen erraten sollte. Anschließend wurde der Zettel verschiedenen Kategorien wie „stoffgebundene Sucht“ oder „illegale Sucht“ zugeordnet. Im Anschluss stellten Nina und Luis den Mitschülern ihr nächstes Projekt vor: Sie erteilten die Aufgabe, ein Werbeplakat zu einer selbst erfundenen Wunderdroge zu entwerfen. Den Schülern war alle Freiheit bei ihrer Kreativität gelassen, sodass nach vierzig Minuten mehrere spannende Drogen wie zum Beispiel „ NED“, die Unsterblichkeitsdroge, der Klasse vorgestellt wurden. Als Nächstes teilten die Multiplikatoren verschiedene Karten an die in einem Stuhlkreis sitzenden Schüler aus. Auf jeder Karte stand eine Frage zu Alkohol gedruckt, die die Person mit ihrer eigenen Meinung beantworten und begründen sollte. Zunächst bekamen die Schüler ein Blatt zum Thema „Rauchen“, das sie mithilfe von aushängenden Informationen ausfüllen sollten. Nachdem die Arbeitsblätter von den Multiplikatoren besprochen und erklärt worden waren, teilte sich die Klasse in zwei Gruppen auf, die jeweils zu einem Parcours gingen, den sie mit einer Alkohol-Rausch-Brille durchqueren mussten. Dies schien den Schülern besonders viel Spaß zu machen, weil man durch die Brille alles unscharf und doppelt sah. Es kam nicht selten vor, dass ein Hütchen umgestoßen oder gegen die Wand gelaufen wurde. Nach der zweiten Pause setzten sich alle Teilnehmer wieder in einen Stuhlkreis und Nina und Luis erklärten ihnen, wie die letzte Aktion der Präventionstages ablaufen sollte. Die Klasse wurde nun wieder in zwei Gruppen für das Abschlussquiz eingeteilt, das sich sowohl mit dem erarbeiteten Wissen als auch mit Allgemeinwissen rund um das Thema „Sucht“ befasste. Nina begann, die erste Frage vorzutragen, woraufhin die erste Gruppe diskutierte, welche Antwort die richtige sei. Nachdem sie sich entschieden hatte, wurde die Antwort aufgedeckt und Luis erklärte, wieso sie richtig ist. Als alle Fragen beantwortet waren, bekam das Siegerteam seine Belohnung und es wurde den beiden Multiplikatoren für ihre Leistung und Arbeit applaudiert. Insgesamt war der Präventionstag ein voller Erfolg und alle Schüler wurden dem verantwortungsvollen Umgang mit Rauschmitteln nähergeführt.
Jonas Weber, 8b
SMAT-Tag aus Lehrersicht
Tunnelblick und Doppeltsehen – Suchtprävention am Karl-Ernst-Gymnasium
„Früh übt sich…“ Im Jugendalter werden maßgeblich die Weichen für das Gesundheitsverhalten des weiteren Lebens gestellt. Zahlreiche Studien belegen, dass ein früher Kontakt mit Alkohol und Tabak häufig zu einem späteren regelmäßigen Konsum führt. Hinzu kommt, dass Jugendliche in diesem Alter versuchen, sich durch ihr Handeln von Erwachsenen abzugrenzen, die Meinung und das Verhalten Gleichaltriger gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Genau an dieser Stelle setzt SMAT (Schüler Multiplikatoren Alkohol Tabak) an, ein Suchtpräventionsprojekt unter der Trägerschaft des Landratsamtes Miltenberg. Dieses Projekt ist ein etablierter Baustein im Rahmen der Suchtprävention der 8. Klassen am Karl-Ernst-Gymnasium Amorbach. Nicht unter Regie von Lehrern oder anderen Erwachsenen beschäftigen sich die Jugendlichen mit den Themen Alkohol- und Tabakkonsum, sondern unter Anleitung durch gleichaltrige Mitschüler/innen. Diese wurden zuvor von ihrer Klasse ausgewählt, wodurch eine große Akzeptanz der Jugendlichen gewährleistet ist. In einem dreitägigen Kurs wurden sie Mitte November im Schullandheim in Hobbach durch Mitarbeiter des Landratsamtes zu Multiplikator:innen geschult, eigenverantwortlich einen Projekttag zu den Themen „Alkohol, Tabak, Konsumverhalten, Werbung“ für ihre Mitschüler:innen zu planen und auch durchzuführen.
So hatte die 8b einen Vormittag lang Gelegenheit, sich aus unterschiedlichsten Blickwinkeln mit der Thematik auseinanderzusetzen. Der Einfluss von Alkohol auf die Wahrnehmung wurde durch die „Rauschbrille“ eindrucksvoll erlebbar. In Gesprächsrunden wurden Beweggründe für den Konsum von Alkohol und Tabak sowie die Tricks der Werbung kritisch hinterfragt. Am Ende des Vormittags waren die Jugendlichen überzeugt, dass ihre Motivation, nicht zu rauchen und im Umgang mit Alkohol vorsichtig zu sein, deutlich gestiegen sei.
Ein großer Dank gilt den beiden Multiplikator:innen Luis Cantón Agustinho und Nina Arnold, die mit viel Einsatzbereitschaft und Kreativität ihrer Klasse diesen Projekttag ermöglicht haben.
Nicole Billinger, Silvia Fleckenstein
Fotos: Jonas Weber und Tabea Schneider