Fachprofil Chemie
Im Fach Chemie beschäftigen sich die Schülerinnen und Schülern aktiv und auf besondere Weise handlungsorientiert mit Stoffen aus dem Alltag und der Technik, interpretieren deren Eigenschaften durch die Art, Anordnung und die Wechselwirkungen zwischen den Teilchen und erklären beobachtbare Stoffänderungen bei chemischen Reaktionen durch die Veränderung von Teilchen.
Dem Experiment als Methode der naturwissenschaftlichen Welterschließung kommt dabei eine ebenso zentrale Bedeutung zu wie der Verknüpfung experimenteller Ergebnisse mit Modellvorstellungen.
Die im Chemieunterricht erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten sind wichtige Grundlagen für das Verständnis von Naturvorgängen und technischen Prozessen, die vorausschauende Beurteilung von Technikfolgen und für nachhaltiges Wirtschaften vor dem Hintergrund knapper werdender natürlicher Ressourcen. Sie ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern bei der Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen, die chemische Fragestellungen beinhalten, sich aktiv und konstruktiv an gesellschaftlichen Diskussionen zu beteiligen, und bestärken sie, die Welt auch in Zukunft sinn-, verantwortungsvoll und nachhaltig mitzugestalten.
Um das Lernen zu erleichtern, wird das Wissen vier Basiskonzepten zugeordnet.
Stoff-Teilchen-Konzept
Die erfahrbaren Phänomene der stofflichen Welt und deren Deutung auf der Teilchenebene werden konsequent unterschieden. Grundlage für die Deutung ist die Vorstellung von der Existenz submikroskopisch kleiner Teilchen und Teilchenverbände.
Struktur-Eigenschafts-Konzept
Art, Anordnung und Wechselwirkung der Teilchen bestimmen die Eigenschaften eines Stoffes.
Chemische Reaktion
- Donator-Akzeptor-Konzept: Die Vielfalt chemischer Reaktionen lässt sich auf der Teilchenebene nach der Funktion der reagierenden Teilchen ordnen. Ein Reaktionspartner fungiert als Donator, der andere als Akzeptor. Bei Säure-Base-Reaktionen werden Protonen von einem Reaktionspartner auf einen anderen übertragen, bei Redoxreaktionen Elektronen; bei Nukleophil-Elektrophil-Reaktionen stellt der Donator ein Elektronenpaar zum Ausbilden einer Atombindung zur Verfügung.
- Gleichgewichts-Konzept: Reversible chemische Reaktionen können zu einem Gleichgewichtszustand führen. In geschlossenen Systemen verlaufen sie in beiden Richtungen niemals vollständig, sondern erreichen den Zustand des chemischen Gleichgewichts, in dem weder ein Stoff- noch ein Energieumsatz beobachtet werden.
Energetische Betrachtung bei Stoffumwandlungen
Alle chemischen Reaktionen sind mit einem Energieumsatz verbunden. Die energetische Betrachtung chemischer Reaktionen liefert Aussagen darüber, ob und in welchem Ausmaß eine chemische Reaktion prinzipiell abläuft.
Am NTG beginnt der Chemie-Unterricht bereits in der 8., am SG erst in der 9. Jahrgangsstufe. Am NTG ist das selbstständige Experimentieren fester Bestandteil des Unterrichts. Bei der Arbeit im Schülerlabor lernen die Jugendlichen nicht nur den sachgerechten Umgang mit Chemikalien und Geräten, sondern auch allgemeine Arbeitstechniken wie den Umgang mit Information, die Zusammenarbeit im Team und das Präsentieren der gewonnenen Ergebnisse.
Aktivitäten im Chemieunterricht
Interessierte Schüler werden bei der Teilnahme an Wettbewerben intensiv unterstützt.
Der Besuch außerschulischer Lernorte, wie z. B. der BASF in Ludwigsburg oder der Chemie-Fachmesse in Frankfurt eröffnet neue Blickwinkel.
In der Oberstufe werden regelmäßig W- und P-Seminare durchgeführt.