Von Amorbach nach Taizé
Auch in diesem Jahr führte das KEG wieder eine Fahrt nach Taizé durch. Taizé, ein Ort des einfachen Lebens, der Gemeinschaft, des Austauschs, des Nachdenkens und auch des Fragens nach Gott. 17 Schülerinnen und Schüler machten sich mit Frau Grän und Herrn Chlopik auf den Weg. Am Abend kamen wir in Taizé an. Nach dem Essen bauten die einen ihre Zelte auf, die anderen richteten ihre Schlafplätze in den Holzbaracken her. Bei der Einführung stellte sich heraus, dass alle üblichen Arbeiten für die Jugendlichen schon vergeben waren. Manchmal hat es wohl auch sein Gutes, später zu kommen.
Die Tage waren alle ähnlich strukturiert: Man begann mit einem Gottesdienst, dann folgte das Frühstück. Anschließend traf man sich zu einer Einführung durch einen frère und diskutierte dann in Gruppen über einen Bibeltext und auch persönliche Fragen. Es folgte das Mittagsgebet und das Mittagessen. Da gibt es wie bei Frühstück und Abendessen auch nur einen Löffel zu seinem Teller. Und man wundert sich, dass so etwas funktioniert.
Nachmittags trafen sich alle wieder in ihren Gruppen, sprachen miteinander, spielten oder schwiegen zusammen. Nach dem Abendessen gingen wir zum Abendgebet mit den Brüdern. Und anschließend trafen sich viele noch beim OYAK, wo man beim Spielen und Singen den Abend genießen konnte, was wir natürlich auch getan haben.
Langes Glockenläuten lädt zu den Gottesdiensten ein. Während der gemeinsamen Gebete mit den Brüdern wird viel gesungen, es sind Bibeltexte in verschiedenen Sprachen zu hören und dann folgt eine Zeit lang Stille, um nachzudenken oder für sich zu beten. Gerade der Gesang ist meditativ und sehr beeindruckend und kaum mit den Kirchengesängen hierzulande zu vergleichen. Alle singen mit, was sich bei 3000 Personen, unglaublich anhört. Dann gibt es noch zwei besondere Gottesdienste. Freitags wird das Kreuz in der Mitte der Kirche auf den Boden gelegt. Da kann jeder hingehen und direkt am Kreuz beten. Am Samstagabend erhielten alle beim Betreten der Kirche eine Kerze, die im Verlauf der Lichterfeier angezündet wurde. Der Anblick der von 3000 Kerzen erleuchteten Kirche war atemberaubend.
Müde, aber erfüllt kamen wir am Sonntagabend wieder in Amorbach an.
Während unseres Aufenthalts in Taizé war auch ein Kamerateam des ZDF vor Ort, um einen Film zu drehen. Vielleicht ist Ende Juli 2019 manch einer aus unserer Gruppe auch im Fernsehen.
Wir können Taizé jedem weiterempfehlen. Es ist schwer zu beschreiben, man muss es einfach selber erleben.
Christian Riehl, Q11