Berufsorientierung in Zeiten von Corona
Christine Loebel von der Bundesagentur für Arbeit spricht mit Schülern über ihre berufliche Zukunft.
„Mach nicht irgendwas, sondern das, was zu dir passt!“ Unter diesem Motto fand der Vortrag für die Q11 des Karl-Ernst-Gymnasiums Amorbach von der Bundesagentur für Arbeit statt. Da alle Veranstaltungen zurzeit digital sind, übertrug Berufsberaterin Christine Loebel alles live aus ihrem Büro.
Nach einem kurzen Check, ob die Technik auch funktioniert, bat sie die Teilnehmer zuerst, ein Blatt Papier oder ein Dokument für eine kleine Übung zurechtzulegen – diese Übung wird später erläutert.
Dann stellte sie die Frage: „Was willst du mal werden?“, eine Frage, die jeder Schüler kennt. Einige in dem Meeting hatten schon einen klaren Plan vor Augen, andere noch gar keine Idee.
Auf drei Autoschildern stellte Christine Loebel die Möglichkeiten „Studium“, „Ausbildung“ und „Gap-Year“ vor, was auch direkt zu der Übung mit dem unbeschriebenen Blatt führte: In die Mitte sollten die Schüler ein kleines Kästchen zeichnen, aus den 3 Zielen das auswählen, was für sie im Moment am interessantesten erscheint. Folgende Fragen sollte man sich notieren: Wer? Wie? Wo? Warum? Was? Wann? Jeder durfte sich über jede Frage kurz Gedanken machen, da jede einzelne Frage wichtig für die zukünftige Berufsentscheidung ist, so Christine Loebel.
An diesen Fragen wurde noch einmal verdeutlicht, dass viele Faktoren von außen Einfluss nehmen, wenn es um die Berufswahl geht. So wirken z. B. die Medien, der Arbeitsmarkt, die eigenen Fähigkeiten, Werte, Einstellungen und die Motivation oft auch unbewusst mit. Die Berufsberaterin betonte deshalb, wie wichtig es sei, trotz aller Einflüsse von außen die Entscheidung letztendlich selbst zu treffen.
Im Anschluss erklärte Christine Loebel die Unterschiede zwischen Universität, Hochschule und dualem Studium sowie den Unterschied zwischen betrieblichen und schulischen Ausbildungen. Sie machte die Teilnehmer auch auf verschiedene Bewerbungsfristen aufmerksam: Bei einer Ausbildung sollte man sich bereits knapp ein Jahr vor Beginn bewerben, bei Studiengängen ist die Frist etwas später, abhängig von der Universität und dem Studiengang. Auch mit Eignungs- und Aufnahmeprüfungen müsse man rechnen.
Um den Schülern die Komplexität der Berufswahl zu erleichtern, empfahl die Berufsberaterin ihnen, sich zunächst zu überlegen, ob sie die nächsten 5 – 6 Jahren lieber in der Berufs- oder in der Forschungswelt verbringen möchten. Daran entscheide sich, ob man nach dem Abitur eine Ausbildung oder ein Studium beginne.
Im Anschluss wurden vier essentielle Schritte für die Berufswahl erläutert, und zwar der „Selbst-Check“, das Entwickeln von Ideen, der „Reality-Check“ und die Strategie für die Realisierung. Es wurde allen ans Herz gelegt, auch einen Plan B oder C für die Zukunft zu entwickeln. Für den „Selbst-Check“ stellte Christine Loebel verschiedene online-Tests vor, wie zum Beispiel „Check U“ oder auch „OSA“, mit denen Schüler herausfinden können, was zu ihnen passt und was nicht. Als Reality-Check empfahl sie ein Praktikum.
Am Ende versorgte Christine Loebel die Schüler mit Veranstaltungshinweisen und wichtigen Links zur Berufsorientierung. Sie bot zugleich die Möglichkeit der individuellen Beratung an – online oder telefonisch – um die Schüler persönlich auf dem Weg der Berufsorientierung zu begleiten.
Paula Enzmann, Q11