Aus der wechselhaften Geschichte einer höheren Lehranstalt
Im nachfolgenden finden Sie einen Auzug der Schulgeschichte verfasst von Uwe Lerke. Die vollständige Version finden Sie abschließend:
Der ab dem 01. 01. 1949 erneut als Schulleiter eingestellte Friedrich Koch sah nun seine Hauptaufgabe darin, die Schule zur Vollanstalt auszubauen, da Stadtrat und Bürgermeister weiterhin unbeirrt das Ziel verfolgten, die vorhandenen Bildungseinrichtungen der Stadt und ihrem Umland zu erhalten. Ein erster Schritt auf diesem Weg war der Antrag auf Zeugnisberechtigung beim Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, der auch am 30. Juni 1955 genehmigt wurde. Bisher hatten die Zeugnisse des „Städtischen Realgymnasiums“ nicht die gleichen Rechte wie die der staatlichen Gymnasien verliehen. Amorbacher Schüler galten als Privatschüler und mussten bei einem Übertritt an weiterführende Schulen Aufnahmeprüfungen ablegen. Mit dieser Genehmigung war ein entscheidender Durchbruch zur Anerkennung erreicht worden, dessen Bedeutung nur in der Rückschau ermessen werden kann. 1819 war nämlich die genau entgegengesetzte Verfügung der Regierung im „Königlich Bayerischen Intelligenz- blatt“ mit der Bestimmung bekannt gegeben worden, „dass die von den Professoren in Amorbach ausgegebenen Zeugnisse keine Gültigkeit hätten.“