Neuntklässler des KEG nahmen an digitaler Führung durch die KZ- Gedenkstätte Dachau teil
Im Rahmen des Religionsunterrichts nahm die 9. Jahrgangsstufe des Amorbacher Karl-Ernst-Gymnasiums an einem 90-minütigen digitalen Rundgang durch die KZ-Gedenkstätte Dachau teil. Da zurzeit Besuche vor Ort aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden können, bietet die Stiftung bayerischer Gedenkstätten seit September 2020 digitale Rundgänge über das Gelände und durch die verschiedenen Baracken des ehemaligen KZ an, um Schüler*innen einen Einblick in die Geschichte des Konzentrationslagers zu geben. In Form einer Videokonferenz führte der Referent Michael Haas zusammen mit seiner Kollegin die beiden neunten Klassen durch das Lager und gab spannende, aber auch sehr schockierende Hintergrundinformationen. So wurden etwa 25 Prozent der Häftlinge, das entspricht ungefähr 50.000 Personen, darunter Homosexuelle, Juden, politische Gegner der Nationalsozialisten und Zeugen Jehovas, im Lager ermordet. Die Schüler*innen waren besonders schockiert, als der Referent ihnen die „kleine“ Gaskammer zeigte, die für 150 Menschen gleichzeitig bestimmt war. Die Gaskammer trug den Namen „BRAUSEBAD“ und wies zahlreiche Duschkopfattrappen auf. Diese setzte man zwar nicht für den Massenmord ein, dennoch wurden dort Menschen als Versuchskaninchen missbraucht und durch das Insektenvernichtungsmittel Zyklon B vergast. Die Neuntklässler bekamen ebenfalls noch einen Einblick in das Krematorium, in dem tote Häftlinge in riesigen Öfen verbrannt wurden. Am Ende des Rundgangs hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, individuelle Fragen an den Referenten zu stellen. Schließlich waren sich alle einig, dass eine derartige Veranstaltung zwar nicht den Besuch vor Ort ersetzen kann, aber unter den aktuellen Umständen eine mehr als lohnenswerte Alternative darstellt.
Antonia Maria Berberich, 9b