Ein Hoch auf die Menschenrechte!

Im Dezember 2023 jähren sich die Menschenrechte zum 75. Mal. Die Frankfurter Allgemeine stellt im Zuge dieses Anlasses das Projekt “human rights human writes” auf die Beine. Dieses soll die Schüler*innen dazu veranlassen, sich intensiv mit der Geschichte der Menschenrechte zu beschäftigen. Hier ein Artikel, der im Stil einer Glosse auf ironische Art und Weise unterhalten und zum Nachdenken anregen soll.

Happy 75th Birthday

Zum Geburtstag viel Glück, zum Geburtstag, liebe … ja wer ist denn eigentlich gemeint? Die Menschenrechte! Die feiern Geburtstag. Im Dezember. 75 Jahre alt werden sie schon.

WOW. Wenn man überlegt, dass die Menschheit schon 30.000 Jahre existiert, ist das gar nicht mal so lange. Traurig.

Aber wer kann‘s ihnen verübeln? Ich meine, die Menschen oder das, was man damals als ‚Menschen‘ bezeichnen konnte, haben sich wahrscheinlich nicht während des schweißtreibenden Jagens oder Sammelns feuerroter Beeren, die sie vielleicht hätten umbringen können, gedacht: Haben wir eigentlich eine Würde? Oder was ist eigentlich mit der Pressefreiheit? Ach stopp. Es gab damals ja noch kein Internet. Ja, liebe „TikTok-ist-mein-Leben-Jugendliche“. Es gab tatsächlich einst eine Welt OH NE IN TER NET. Die Menschen damals hatten andere Probleme.

Naja gut, irgendwann, als der Mensch schon weiterentwickelt war bzw. das Gehirn nicht mehr die Größe einer Erbse hatte, gab es 1789: die Französische Revolution. Da war sie! Die erste niedergeschriebene europäische Menschenrechtserklärung. Riesen Dank! Wir vergessen am besten kurz, dass erst um die 20.000 Menschen sterben mussten, damit endlich jeder dieselben Rechte genießen konnte! Mission Impossible doch gelungen. Die gute Würde wurde endlich niedergeschrieben. Zack, von einem auf dem anderen Tag hatte sie jeder ganz offiziell.

Es vergingen Jahre. Und wenn ihr jetzt denkt, dass alles FRIEDE FREUDE EIERKUCHEN ist, schön wär‘s. Ein Mann mit markantem Schnauzer, der damals in Mode war (weiß ja auch nicht, was die Leute damals geritten hat), hat sich wieder in die Zeit der Neandertaler zurückgebeamt. Denn dieser Typ, der hatte wirklich das Gehirn in Größe einer Erbse. 6 Millionen Menschen wurden brutal umgebracht. Das war‘s dann erstmal mit ,‚Jeder hat ein Recht auf LEBEN‘‘. RIP Human Rights.

Als die Schreckensherrschaft 1945 vorbei war, haben hoffentlich alle anderen Lebewesen, gerafft, dass die Menschenrechte ernst zu nehmen sind und dass man ein aufgeschriebenes Gesetz auch in die Köpfe der Menschen verankern muss, sodass es dann auch ALLE endlich checken. Wir sind noch lange nicht soweit, dass man sagen kann:,, Oh mein Gott, ich bin so stolz auf die Welt. Jeder Mensch darf der sein, der er möchte.‘‘ Und das ist die traurige Wahrheit. Leider.

Also wenn ihr das nächste Mal jemanden auf der Straße seht, der etwas anders ist als ihr: akzeptiert die Person und hört auf, irgendjemanden zu verurteilen. Seht eure Rechte nicht als selbstverständlich (siehe komischer-Schnauzer-Typ).

Und damit ist alles gesagt.

Punkt.

Michelle Frosch