Schüler des KEG erleben Maria Stuart live
Vor Kurzem machten sich Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse und der Q12 des Karl-Ernst-Gymnasiums in Amorbach in Begleitung einiger Lehrkräfte auf den Weg ins Mainfranken Theater Würzburg, um das Theaterstück Maria Stuart zu erleben. Bevor die Aufführung begann, erhielten sie eine Einführung hinsichtlich Friedrich Schillers Lebenslauf und der Hintergründe von Maria Stuart. Diese Einführung half den Schülerinnen und Schülern, die politischen und persönlichen Konflikte zwischen den beiden Monarchinnen besser nachzuvollziehen und die Bedeutung des Dramas zu verstehen. Das Mainfranken Theater beeindruckte durch seine imposante Architektur und die ungewöhnliche Bühnengestaltung. Plexiglasscheiben verkleinerten den Bühnenraum optisch und verstärkten die Intensität der Szenen. Die Schauspieler traten mit einer starken Textsicherheit und emotionaler Tiefe auf, sodass das Stück trotz minimaler Requisiten eine starke Wirkung entfaltete. Die gezielte Nutzung von Licht und Ton trug zusätzlich dazu bei, die Stimmung jeder Szene zu unterstreichen und die Zuschauer emotional zu fesseln. Ein Höhepunkt dieser Inszenierung war die Verwendung einer Schaukel, die von der Decke herabgelassen wurde. In einer Schlüsselszene schaukelten die beiden Hauptfiguren – Maria Stuart und Elisabeth I. – nacheinander darauf, was ihre innere Zerrissenheit verdeutlichte. Visuell wurde die Gegensätzlichkeit der beiden Figuren klar hervorgehoben: Maria Stuart trat in dunklen, schweren Kleidern auf, was ihre tragische und leidenschaftliche Figur unterstrich, während Elisabeth I. in weißen Kleidern und einer auffälligen Halskrause eine kühle, berechnende Monarchin verkörperte. Besonders eindrucksvoll war die Szene von Marias Hinrichtung, bei der ihr schwarzes Kleid die düstere Tragik der Situation noch verstärkte. Nach der Vorstellung waren die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler durchweg positiv. Eine solche Inszenierung im Theater rufe eine ganz andere Wirkung hervor als das bloße Lesen des Stücks. Die künstlerische Gestaltung ermöglichte es, sich intensiver mit den Figuren und deren Konflikten auseinanderzusetzen. Zudem regte das Stück zu Gesprächen und Diskussionen an, die auch im Unterricht wiederaufgegriffen wurden. Der Ausflug zum Mainfranken Theater wurde durch die Schulz-Stiftung unterstützt, die die Kosten für die Busfahrt übernahm. Für die Schülerinnen und Schüler war dies nicht nur eine bereichernde kulturelle Erfahrung, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, Theater als lebendige und ausdrucksstarke Kunstform zu erleben. Insgesamt war der Besuch ein voller Erfolg und bot den Jugendlichen neue Perspektiven auf Theater, Geschichte und Literatur.
Julia Steiniger
Die Schülerinnen und Schüler trafen sich in Amorbach, um gemeinsam zum Theaterstück “Maria Stuart” nach Würzburg zu fahren.